Die Welt ist schlecht. - Das haben wir schon immer gewusst.
Wie gut man selbst sein will und kann, hängt im wesentlichen wohl davon ab, wie gut man abends einschlafen kann. Je weniger Gedanken man sich machen muss (ergo Ausmaß an Naivität und Dummheit), desto leichter lassen sich moralische Grundsätze ignorieren. Desto besser schläft man.
Setzt man sich wissentlich über bestehende Regeln hinweg, ist das ein Verstoß gegen die Moral. Ist einem das egal - Hauptausrede: Machen doch alle so! - hat man kein Problem. So lange man das wirklich meint.
Hält man sich an die Regeln, alle anderen aber nicht, hat man schnell das Gefühl der Idiot zu sein. Egal, ob man nun allein an der Ampel nur bei grün geht, obwohl alle anderen über die Straße laufen, auf der Arbeit die Mittagspause nicht überzieht und nicht den halben Tag bei Kollegen Kaffee trinkend verbringt, oder bei einer staatlichen Prüfung nicht bescheißt, während die Aufsicht Zeitung liest.
So lange man der Meinung ist, so sei es richtig, weil man abends sonst ein schlechtes Gewissen hat, weil es falsch gewesen wäre, sich anders zu verhalten, darf man sich auch mal als Idiot fühlen.
Nur weil alle anderen sich regelwidrig verhalten, ist das kein Grund es ihnen gleich zu tun. Andererseits darf man denen ihr Verhalten aber wohl nicht vorwerfen.
Anstand ist wohl für jeden was anderes. Und die Gewissensprüfung ist abgeschafft.
Machen doch alle so!? - Ohne mich!
Wie gut man selbst sein will und kann, hängt im wesentlichen wohl davon ab, wie gut man abends einschlafen kann. Je weniger Gedanken man sich machen muss (ergo Ausmaß an Naivität und Dummheit), desto leichter lassen sich moralische Grundsätze ignorieren. Desto besser schläft man.
Setzt man sich wissentlich über bestehende Regeln hinweg, ist das ein Verstoß gegen die Moral. Ist einem das egal - Hauptausrede: Machen doch alle so! - hat man kein Problem. So lange man das wirklich meint.
Hält man sich an die Regeln, alle anderen aber nicht, hat man schnell das Gefühl der Idiot zu sein. Egal, ob man nun allein an der Ampel nur bei grün geht, obwohl alle anderen über die Straße laufen, auf der Arbeit die Mittagspause nicht überzieht und nicht den halben Tag bei Kollegen Kaffee trinkend verbringt, oder bei einer staatlichen Prüfung nicht bescheißt, während die Aufsicht Zeitung liest.
So lange man der Meinung ist, so sei es richtig, weil man abends sonst ein schlechtes Gewissen hat, weil es falsch gewesen wäre, sich anders zu verhalten, darf man sich auch mal als Idiot fühlen.
Nur weil alle anderen sich regelwidrig verhalten, ist das kein Grund es ihnen gleich zu tun. Andererseits darf man denen ihr Verhalten aber wohl nicht vorwerfen.
Anstand ist wohl für jeden was anderes. Und die Gewissensprüfung ist abgeschafft.
Machen doch alle so!? - Ohne mich!
goldfederchen meinte am 2. Jan, 17:41:
Diesen Beitrag finde ich richtig klasse. Nur: warum darf ich den Anderen ihr Verhalten nicht vorwerfen? Vor einiger Zeit sah ich einen Vater mit seiner kleinen Tochter an der Hand. Das Mädel war vielleicht vier Jahre alt. Beide gingen bei Rot über die Ampel, kamen dann auf meine Seite. Ich hielt den Vater an und fragte ihn vor allen, die dort warteten, wieviele Kinder er hat. Er schaute mich an, schüttelte den Kopf und fragte mich, was mich das anginge. "Nichts", antwortete ich ihm, "es müssen aber eindeutig zu viele sein, wenn Sie so leichtfertig mit dem Leben Ihrer Tochter spielen". Ich hatte die Lacher auf meiner Seite und ich denke, meine Frage hat ihn schon nachdenklich gemacht. Warum soll ich in solchen Situationen zuschauen und schweigen?
eMBe antwortete am 3. Jan, 15:13:
Weil jeder selber wissen muss, was er tut. Es ist ja nicht so, dass diejenigen nicht wüssten, dass sie falsch handeln, es aber dennoch tun. Darf ich denen meine moralischen Ansprüche einfach überstülpen? Als Vorbild eigener Kinder ist das doch grundsätzlich genauso. Du hast im beschrieben Fall aber auch nicht zum Wohle des Vaters sondern des Kindes gehandelt, oder? Das ist was anderes. Da darf man mal Ausnahmen machen.
Wenn das Kind aufgrund des angelernten Fehlverhaltens angefahren würde, wäre das die Quittung für den Vater, der zu blöd war zu erkennen, dass ein Kind die Geschwindigkeit im Verkehr eben nicht so abschätzen kann wie ein Erwachsener. Aber er wäre eben nicht der eigentlich Leidtragende.
goldfederchen antwortete am 3. Jan, 16:31:
Ich weiß nicht so genau, ob allen wirklich bewusst ist, dass sie falsch handeln. Dem Vater mit der kleinen Tochter war es das wohl. Aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht. Jeder ist für sich selber verantwortlich. Und wenn es mir nicht wirklich um das Kind gegangen wäre, hätte ich mit Sicherheit auch nichts dazu gesagt. Wer sich wann im Straßenverkehr durch eigenen Leichtsinn umbringt,ist mir relativ egal. Vorausgesetzt, es gefährdet nicht andere Menschen.
Es bleibt trotzdem immer irgendwie ein komisches Gefühl zurück.