eMBe - am Dienstag, 11. November 2003, 14:58 - Rubrik: Aussenansichten
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Mein erstes Sparbuch habe ich entweder zu meiner Geburt oder spätestens zu meiner Taufe bekommen. Meine Großeltern hatten es für mich einrichten lassen und gleich ein bißchen was eingezahlt. Und so wurde hier und da mal was gespart und ein paar Zinsen gab es auch.
Weltspartag war immer ein Großereignis. Mit der Spardose unterm Arm (mal schlicht grün, mal ein fauler Snoopy auf seiner Hundehütte) stellte ich mich in der Reihe an, bekam einen Luftballon, ein Stofftier und eines dieser genialen Heftchen mit den Einklebebildern zu verschiedenen Themen. Das über Pferderassen habe ich besonders gemocht.
Zur Einschulung bekam ich ein Jeanssparbuch. Das war so groß wie eine Scheckkarte - die ich damals noch gar nicht kannte; es gab noch nicht mal einen Geldautomaten, Geld gabs nur, wenn Schalterstunden waren und Kontoauszüge wurden zugeschickt - und so passte das Ding in mein kleines Portemonnaie. Ab und zu konnte ich etwas einzahlen und: Ohne Wissen meiner Eltern bis zu 20 DM im Monat ABHEBEN! Wow!
Dazu gab es monatlich ein Comic-Heft mit einem Hamster (Mike) und einer Glühlampe (Birne).
Ab und an wurde etws vom Sparbuch abgehoben und ich bekam ein neues Fahrrad oder sonstwas. Sparen war toll. Oft habe ich mir von meiner Mutter mein Sparbuch zeigen lassen (das natürlich im Kleiderschrank aufbewahrt wurde, wo sonst...), um mir die vielen eingetragenen Kontostände (zuerst noch händisch, dann mit Maschine und später mit einem unleserlichen Nadeldrucker) und die spannende Entwicklung anzusehen. Einzahlungen nach Geburtstagen, Weihnachten, der Einschulung.
Jeder hatte ein Sparbuch. Damals.
Heute ist das offensichtlich anders.
Bei manchem jungen Menschen ist die Vorstellung, dass man auf einer Bank auch was anderes machen kann, als eine Plastikkarte in einen Schlitz schieben und daneben Geld rausziehen, absolut abwegig.
Anders ist folgende Szene kaum zu erklären:
4 Mädchen im Alter von vielleicht 10, 12 Jahren (mit 14 sehen die meisten Mädchen hier aus, wie kleine Nutten, also müssen diese jünger gewesen sein) sitzen in der U-Bahn.
Gesprächsfetzen: "Geld auf die Bank geben" "liegen lassen" "Zinsen bekommen" "das wird immer mehr" "Sparbuch" referiert eine der kleinen Damen. Ungläubiges Staunen ringsum.
"Sparbuch? Was ist Sparbuch?" fragt eine. Unglaublich. Neben dem elementaren Grundwissen über das Sparen auf der Bank fehlt es hier auch an Artikeln. Die sapren wir uns. Geiz ist geil....
Weltspartag war immer ein Großereignis. Mit der Spardose unterm Arm (mal schlicht grün, mal ein fauler Snoopy auf seiner Hundehütte) stellte ich mich in der Reihe an, bekam einen Luftballon, ein Stofftier und eines dieser genialen Heftchen mit den Einklebebildern zu verschiedenen Themen. Das über Pferderassen habe ich besonders gemocht.
Zur Einschulung bekam ich ein Jeanssparbuch. Das war so groß wie eine Scheckkarte - die ich damals noch gar nicht kannte; es gab noch nicht mal einen Geldautomaten, Geld gabs nur, wenn Schalterstunden waren und Kontoauszüge wurden zugeschickt - und so passte das Ding in mein kleines Portemonnaie. Ab und zu konnte ich etwas einzahlen und: Ohne Wissen meiner Eltern bis zu 20 DM im Monat ABHEBEN! Wow!
Dazu gab es monatlich ein Comic-Heft mit einem Hamster (Mike) und einer Glühlampe (Birne).
Ab und an wurde etws vom Sparbuch abgehoben und ich bekam ein neues Fahrrad oder sonstwas. Sparen war toll. Oft habe ich mir von meiner Mutter mein Sparbuch zeigen lassen (das natürlich im Kleiderschrank aufbewahrt wurde, wo sonst...), um mir die vielen eingetragenen Kontostände (zuerst noch händisch, dann mit Maschine und später mit einem unleserlichen Nadeldrucker) und die spannende Entwicklung anzusehen. Einzahlungen nach Geburtstagen, Weihnachten, der Einschulung.
Jeder hatte ein Sparbuch. Damals.
Heute ist das offensichtlich anders.
Bei manchem jungen Menschen ist die Vorstellung, dass man auf einer Bank auch was anderes machen kann, als eine Plastikkarte in einen Schlitz schieben und daneben Geld rausziehen, absolut abwegig.
Anders ist folgende Szene kaum zu erklären:
4 Mädchen im Alter von vielleicht 10, 12 Jahren (mit 14 sehen die meisten Mädchen hier aus, wie kleine Nutten, also müssen diese jünger gewesen sein) sitzen in der U-Bahn.
Gesprächsfetzen: "Geld auf die Bank geben" "liegen lassen" "Zinsen bekommen" "das wird immer mehr" "Sparbuch" referiert eine der kleinen Damen. Ungläubiges Staunen ringsum.
"Sparbuch? Was ist Sparbuch?" fragt eine. Unglaublich. Neben dem elementaren Grundwissen über das Sparen auf der Bank fehlt es hier auch an Artikeln. Die sapren wir uns. Geiz ist geil....
eMBe - am Dienstag, 11. November 2003, 12:00 - Rubrik: Aussenansichten