Mein erstes Sparbuch habe ich entweder zu meiner Geburt oder spätestens zu meiner Taufe bekommen. Meine Großeltern hatten es für mich einrichten lassen und gleich ein bißchen was eingezahlt. Und so wurde hier und da mal was gespart und ein paar Zinsen gab es auch.
Weltspartag war immer ein Großereignis. Mit der Spardose unterm Arm (mal schlicht grün, mal ein fauler Snoopy auf seiner Hundehütte) stellte ich mich in der Reihe an, bekam einen Luftballon, ein Stofftier und eines dieser genialen Heftchen mit den Einklebebildern zu verschiedenen Themen. Das über Pferderassen habe ich besonders gemocht.
Zur Einschulung bekam ich ein Jeanssparbuch. Das war so groß wie eine Scheckkarte - die ich damals noch gar nicht kannte; es gab noch nicht mal einen Geldautomaten, Geld gabs nur, wenn Schalterstunden waren und Kontoauszüge wurden zugeschickt - und so passte das Ding in mein kleines Portemonnaie. Ab und zu konnte ich etwas einzahlen und: Ohne Wissen meiner Eltern bis zu 20 DM im Monat ABHEBEN! Wow!
Dazu gab es monatlich ein Comic-Heft mit einem Hamster (Mike) und einer Glühlampe (Birne).
Ab und an wurde etws vom Sparbuch abgehoben und ich bekam ein neues Fahrrad oder sonstwas. Sparen war toll. Oft habe ich mir von meiner Mutter mein Sparbuch zeigen lassen (das natürlich im Kleiderschrank aufbewahrt wurde, wo sonst...), um mir die vielen eingetragenen Kontostände (zuerst noch händisch, dann mit Maschine und später mit einem unleserlichen Nadeldrucker) und die spannende Entwicklung anzusehen. Einzahlungen nach Geburtstagen, Weihnachten, der Einschulung.
Jeder hatte ein Sparbuch. Damals.
Heute ist das offensichtlich anders.
Bei manchem jungen Menschen ist die Vorstellung, dass man auf einer Bank auch was anderes machen kann, als eine Plastikkarte in einen Schlitz schieben und daneben Geld rausziehen, absolut abwegig.
Anders ist folgende Szene kaum zu erklären:
4 Mädchen im Alter von vielleicht 10, 12 Jahren (mit 14 sehen die meisten Mädchen hier aus, wie kleine Nutten, also müssen diese jünger gewesen sein) sitzen in der U-Bahn.
Gesprächsfetzen: "Geld auf die Bank geben" "liegen lassen" "Zinsen bekommen" "das wird immer mehr" "Sparbuch" referiert eine der kleinen Damen. Ungläubiges Staunen ringsum.
"Sparbuch? Was ist Sparbuch?" fragt eine. Unglaublich. Neben dem elementaren Grundwissen über das Sparen auf der Bank fehlt es hier auch an Artikeln. Die sapren wir uns. Geiz ist geil....
Weltspartag war immer ein Großereignis. Mit der Spardose unterm Arm (mal schlicht grün, mal ein fauler Snoopy auf seiner Hundehütte) stellte ich mich in der Reihe an, bekam einen Luftballon, ein Stofftier und eines dieser genialen Heftchen mit den Einklebebildern zu verschiedenen Themen. Das über Pferderassen habe ich besonders gemocht.
Zur Einschulung bekam ich ein Jeanssparbuch. Das war so groß wie eine Scheckkarte - die ich damals noch gar nicht kannte; es gab noch nicht mal einen Geldautomaten, Geld gabs nur, wenn Schalterstunden waren und Kontoauszüge wurden zugeschickt - und so passte das Ding in mein kleines Portemonnaie. Ab und zu konnte ich etwas einzahlen und: Ohne Wissen meiner Eltern bis zu 20 DM im Monat ABHEBEN! Wow!
Dazu gab es monatlich ein Comic-Heft mit einem Hamster (Mike) und einer Glühlampe (Birne).
Ab und an wurde etws vom Sparbuch abgehoben und ich bekam ein neues Fahrrad oder sonstwas. Sparen war toll. Oft habe ich mir von meiner Mutter mein Sparbuch zeigen lassen (das natürlich im Kleiderschrank aufbewahrt wurde, wo sonst...), um mir die vielen eingetragenen Kontostände (zuerst noch händisch, dann mit Maschine und später mit einem unleserlichen Nadeldrucker) und die spannende Entwicklung anzusehen. Einzahlungen nach Geburtstagen, Weihnachten, der Einschulung.
Jeder hatte ein Sparbuch. Damals.
Heute ist das offensichtlich anders.
Bei manchem jungen Menschen ist die Vorstellung, dass man auf einer Bank auch was anderes machen kann, als eine Plastikkarte in einen Schlitz schieben und daneben Geld rausziehen, absolut abwegig.
Anders ist folgende Szene kaum zu erklären:
4 Mädchen im Alter von vielleicht 10, 12 Jahren (mit 14 sehen die meisten Mädchen hier aus, wie kleine Nutten, also müssen diese jünger gewesen sein) sitzen in der U-Bahn.
Gesprächsfetzen: "Geld auf die Bank geben" "liegen lassen" "Zinsen bekommen" "das wird immer mehr" "Sparbuch" referiert eine der kleinen Damen. Ungläubiges Staunen ringsum.
"Sparbuch? Was ist Sparbuch?" fragt eine. Unglaublich. Neben dem elementaren Grundwissen über das Sparen auf der Bank fehlt es hier auch an Artikeln. Die sapren wir uns. Geiz ist geil....
eMBe - am Dienstag, 11. November 2003, 12:00 - Rubrik: Aussenansichten
argh meinte am 11. Nov, 14:39:
das mit den pferderassen
würde mich rückblickend wohl am meisten irritieren.
eMBe antwortete am 11. Nov, 14:58:
Du kommst nicht
vom platten Land, was?
argh antwortete am 11. Nov, 15:20:
"kommen von" - nicht. "jetzt dort wohnen tun" - schon. aber ich ahne, was du meinst. und habe mitleid.
eMBe antwortete am 12. Nov, 09:17:
Ich glaube,
dass man es nicht besser haben kann - so lange man noch nicht 12 ist.
Der_Eisenschmyd meinte am 11. Nov, 15:01:
"mit 14 sehen die meisten Mädchen hier aus, wie kleine Nutten"Stimmt, bei mir hier auch....
Aber gut, heutzutage braucht man kein Sparbuch mehr, denn die Eltern sind ja das "Konto", wo sie sich bedienen können.
Dumm wie sonstwas, diese Kinder, bekommen kaum etwas vermittelt von den Eltern. Aber Geld gibts immer, egal für was.
Die "Kleinen" müssen ja einen guten Eindruck machen, da darf man sich als Eltern nicht lumpen lassen, uns gehts ja gut.
Ich versteh eh nicht, warum alle meckern, das es so schlecht ist in der BRD. Geh mal in den Media Markt, was die Leute da alles kaufen. Bin immer erstaunt, das es doch immer noch genug Leute gibt, die genug Geld für eigentlich unnütze Dinge haben.
Und wieviele jungendliche da kaufen.....ja bin ich den blöd....
Das dumme ist nur, das es auch eine Menge arme Kinder in der BRD gibt, mehr als zugegeben wird, die sich das nicht leisten können, die keine Bank-Chip-Karte bekommen, weil der Vatter keinen Job hat, die Mutter erst recht keinen bekommt und weil die Familie gesammt noch nie Glück in ihrem Leben gehabt hat.
Nur sind diese Kinder nicht so undbedingt sichtbar, oder sie werden übersehen, in die Gosse gedrängt.
Aber hauptsache Geiz ist geil. Wobei, sooooo billig ist es dort auch nicht, die meisten Leute haben die Preiserhöhungen der Euroumstellung leider schon vergessen.