goddamn this noise inside my head
Woher auch!

 

Buchstabensuppe

Wenn sich die Meldung von retromedia.de bewahrheitet und Galore nächsten Monat zum letzten mal erscheint, dann würde ich schon interessieren, was der Verlag einem antwortet, wenn man noch heute ein Abo abschließt. Genauso wenig wird wahrscheinlich bis zur "Auferstehung" /im/ Web /das/ Web aktualisiert und die nächsten Termine entfernt.

Aber ist ja nur Internet. Wen interessiert das schon bei den Papiermedien.

Heute erscheint Galore in Ausgabe 47. Eigentlich. Daher ist die Web-Seite wohl auch noch nicht aktualisiert, sondern zeigt noch Ausgabe 46 als aktuell.
Allerdings liegt die Ausgabe 47 heute schon in der Bahnhofszeitschriftenhandlung (zumindest in Hannover). Ich würde jetzt gern über den Inhalt schreiben, aber ich habe sie nicht gekauft.

Galore soll von nun an nur noch alle zwei Monate erscheinen, das war am Anfang ja auch schon so. Ausgabe 4 aus Okt./Nov. 2004 kostete 4,90 € und hat fast 200 Seiten. Ausgabe 46 aus Jan. 09 kostet 3,90 € und hat 130 Seiten. Ausgabe 47 soll nun 6,90 € (wenn ich das richtig erinnere) kosten und hat (gefühlte) max. 150 Seiten. Plus drei Euro!? Da die Quantität wohl nicht zugenommen hat, muss die Qualitätssteigerung ja enorm sein.

Dafür gibt es eine DVD (!) mit dem - durchaus sehenswerten - Film The Virgin Suicides. DVDs gibt als kaufanreizfördernde Beigabe zu Fernsehzeitungen! Galore war mal als Interview-Magazin angetreten! (Ich habe leider nicht geguckt, ob jetzt "Fernsehzeitschrift" oder doch noch was von Interviews auf dem Cover steht.)

Wahrscheinlich werde ich die Tage doch mal einen Kauf riskieren, mal sehen was das bringt.

Forschungen und Versuche sind nicht vulgär, und man findet die große Liebe nicht so von heute auf morgen, sie ist sehr selten, sehr selten. Aber man kann auch ohne große Liebe leben. Es gibt auch Leute, die ganz ohne Liebe leben, indem sie dreieinhalb Stunden pro Tag vor dem Fernseher sitzen, die leben doch auch.

[Wobei man letzteres durchaus bezweifeln darf.]
[Michel Piccoli in Gute Tage von Roger Willemsen]

Wenn man Urlaub hat - ich nicht - liest man ja gern mal was am Strand oder sonstwo, wo man halt so rumhängt.
Ich empfehle hiermit die aktuellen Sommerausgaben (Juli/August) von Galore [weil eigentlich immer was sehr Lesenswertes dabei, Rolf Aldag z.B.] und - ganz besonders - die von brand eins!
Die kaufe ich selten, aber diesmal sprang mich der Titel Kommunikation - Zuhören statt Zutexten geradezu an.
Wie sehr die Kommunikation um einen herum - besonders da, wo man seine Brötchen verdient! - daneben geht und welch weitreichende Folgen das haben kann, kann man sich hier sehr interessant und informativ erlesen. Einen der sehr guten Artikel - aus dem ich die letzten Tage jeweils mindestens einmal jemandem vorgelesen habe - gibt es auch als PDF.

wg1Da es dort genügend - und vor allem hochwertiges! - Wortmarterial gab, beschränke ich mich hier auf ein paar Bilder der Release-Party zur Wortgewitter-Hörbuch-CD. Kaufen! Schön war's.
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Dorfpunks
Triviale Geschichten über das Leben auf dem platten Land und den Jugendtsunami des dort sich aufwogenden und verebbenden Punk. Nichts Großes aber vieles feines Kleines.

Fleisch ist mein Gemüse
Endlich mal ein gut und witzig geschriebenes Buch über einen jungen Menschen, der keine Frau abkriegt. Schnörkellos und schön geschrieben, immer wieder geschmunzelt und gelacht. Noch nicht ganz fertig.


Frage nach dem Genitiv mit vier Buchstaben: wems?

Ende letzten Jahres (bis eben - ja, ich bin nicht der Schnellste) Plattform gelesen zu haben, war ein besonderes - weil geographisch hoch aktuelles - Vergnügen. Thailand vor der Welle.
Kommt es in diesem Buch auch mal vor, dass jemand nicht erfolgreich zum Ficken kommt (darum geht es ja in dem Buch fast immer irgendwie)? Ich kann mich nicht erinnern. Dazwischen immer hoch interessante Gedanken über die Welt im Allgemeinen und den Menschen im Besonderen. Das Ende ist aber eher ein Downer. Das brauche ich grad nicht so. Aber das nur am Rande.

Ich glaube, ich seit über 10 Jahren kein Buch, das ich mal angefangen habe, vor dem Ende abgebrochen. Schneeweiß und Russenrot bringt mich soweit. Ich habe es jetzt nicht mal bis zur Hälfte geschafft. Auf den ersten 50 Seiten mag der schnelle Schreibstil noch gefallen. Dann wird es quälend. Die mangelnde Form (Satzbau und Interpunktion) nervt mich zusehens. Die Handlung hingegen ist träge. Was soll hier real, was Drogenfiktion sein? Jede Menge Russenschellte. Nervt auch irgendwann. 20 Seiten noch, wenn sich dann nichts geändert hat, lege ich das Buch weg. Ende.

Am Montag war Mian Mian-Lesung im Rahmen des Literarischen Salon. Angetreten vor dem überaus zahlreich erschienen Publikum (es gab nicht genug Sitzplätze und so saß ich ermäßigt(3,50 €) auf dem Boden) waren drei Frauen. Mian Mian selbst, Claudia Cosmo als Moderatorin und Christiane Paul als Leserin. Mian Mian las zuerst ein Stück ihrer letzten Werkes Deine Nacht, mein Tag c_paulselbst in der Orginalsprache Chinesich vor. Nur damit man sich ein Hörbild vom ursprünglichen Klang machen konnte, außer dem Wort Kaffee hat sicher (fast) niemand im Saal etwas verstanden. Deshalb konnte auch niemand beurteilen, ob Mian Mian nun wirklich so eine schlechte Vorleserin war, wie sie behauptete. Drei Teilstücke des Erzählbandes las dann Christiane Paul, derenwegen sicher auch einige anwesend waren, aus der deutschen Übersetzung vor.
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mianDie Texte bewegten mich nun nicht unbedingt. Es geht um die Gegenwärtigkeit von Sex und Gewalt im Leben junger shanghaier Menschen. Es wird viel geschlagen. Alles sehr direkt.

Nach der Lesung - Fragestunde.
Was real und was erdacht sein. Die Antwort:When it's hard, it is real. If it's sweet, it is fiction.
So so. Mian Mian liest übrigens nicht, sondern guckt lieber Filme. Das insprierte mich zu der Frage, warum in Europa wohl vor allem asiatischer Film mit dieser Brutalität und Direktheit verbunden werde. Darauf meinte Mian Mian, dass man in Europa sicher kaum wüsste, was sich in der asiatischen und speziell chinesichen Kunstszene wirklich tue, diese Filme größtenteils Indie-Produktionen seien und wohl nur wegen des "Guck mal, wie hart und brutal es da ist..."-(Mitleid)-Faktors auf europäischen Filmfestivals Preise bekommen würden. Aha.

Nachdem Mian Mian das erste mal Paris gesehen hatte, wollte sie dort sterben. Nun war sie in Berlin und will lieber in der Bundeshauptstadt sterben. In Hannover will sie wohl nicht sterben.

 
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