goddamn this noise inside my head
Woher auch!

 
Homeland Security

Aus heiterem Himmel musste ich gestern an den Begriff Homeland Security denken. Man kann im ja gar nicht mehr entgehen. Dabei ist der Begriff eigentlich schrecklich.

Plötzlich brachen in mir Szenen aus Braveheart und anderen Filmen über das finstere Mittelalter herein. Genauso komme ich mir inzwischen vor:
Wir sind die arme Landbevölkerung. Draußen lauert das Böse. Das Böse ist überall. Nur dort, wo mein adliger Herr sein Schwert über mir schwingt, bin ich sicher. Homeland Security.
Das ist schön und ich brauche mir keine Sorgen zu machen.
Aber es gibt natürlich auch Schattenseiten. Schutz ist nicht umsonst. Ich bin unfrei und darf gar nicht tun und lassen, was ich will. Zahlen muß ich auch noch. Und wenn meinem Herrn danach ist, besucht er mich zuhause, nimmt was es will - inclusive meiner Frau und meinen Kindern - und verschwindet wieder. Und wenn er nicht selbst kommt, gibt es noch genug seiner Männer, die auch Lust haben mich auzuquetschen und zu drangsalieren. Aber das Böse ist außerhalb. Homeland Security.

So schlimm ist es heute natürlich nicht. Aber "der Herr" will immer häufiger zu mir nach Hause kommen. Es muß ja wissen, was läuft. Damit zuhause alles beim Rechten und das Böse weiterhin draußen bleibt. Homeland Security.
Unverletzlichkeit der Wohnung war gestern. Heute kann man schon wieder abgehört werden, wenn man nur jemandem begegnet, der verdächtigt wird, eine Straftat begehen zu wollen. Wo gehen sie hin die Grundrechte, auf die wir Jahrzehnte so stolz waren und sein konnten? Demnächst ist mein Fingerabdruck auf dem Ausweis und ich muß ihn überall hinterlassen, wo es nur geht. "Der Herr" kommt mittlerweile durch die Hintertür; heimlich, still und leise. Kontrolle all überall. Damit drinnen alles beim Rechten bleibt und das Böse draußen. Homeland Security.
 
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