goddamn this noise inside my head
Woher auch!

 

Aussenansichten

zitronen

Jetzt habe ich die Golden Zitronen mal live gesehen. Das ist unterhaltsam, mehr aber auch nicht.


[Wenn man bedenkt, dass H. bereits in der 6. Klasse - Orientierungsstufe, auch so eine längst abgelöste Bildungsinstitution - vorgab, den (selbstgewickelten) Verband am Arm einem mutmaßlichen Goldene Zitronen-Konzert auf einem Schrottplatz im Irgendwo verdanken zu haben, wo er mit seinem älteren Brüder war - so richtig haben wir ihm das damals schon nicht geglaubt (hoffe ich) -, hat es doch relativ lange gedauert, bis ich dann selbst mal vor der Bühne der Zitronen stand.]

acht

Keine Ahnung, ob die jemand beim SMS dies Jahr gesehen hat, am 18.11.06 spielen sie jedenfalls im B58, BS beim Neonwave Festival (zusammen mit Sonnebrandt, die Perlen und joy disaster).

[Drauf gekommen, weil im Profil einer Frau, auf deren Profil in einem eigentlich überflüssigen Stadt-Netzwerk-Portal ich nicht mehr klicken wollte, ein Neon-Link war (zu der Zeitschrift), der vermuten ließ, sie wäre da vielleicht wieder als Model unterwegs gewesen, dort einen Eintrag zu BKL gesehen und mal wieder geguckt und den Live-Termin in BS entdeckt. Ja, das Internet ist schon toll.]

Am 28. Oktober ist es wieder soweit: Kernkrach veranstaltet sein drittes Festival.
Diesmal mit Rasputeen, Rod Driod, Charles Lindberg n.e.V. und Human Puppets.

Und ich werde auch wieder hinfahren, weil es 2004 so schön war. (2006 allerdings nicht mehr im lauschigen Warendorf, sondern im Falkendom/BI)

Man sollte doch besser vorher mal fragen, was denn von dem Geld gekauft werde, dass man da zusammen mit seiner Unterschrift auf der Geburtstagskarte abliefern muss, damit einem Kollegen was zum eben diesem Tag gekauft wird.

Aber wenn man sich nur wegen einer Christina Aguilera-CD verweigert, hat das sicher tragische soziokulturelle Spätfolgen. Dann frisst man doch lieber als Wiedergutmachung ordentlich viele Süßigkeiten weg und macht Snookerbücher mit Bildunterschriften wie

Partnerübung zur Stoßdynamik
lächerlich (wenn da auch Männer mit Haarreifen drin sind!).

Gott, was ist das Arbeitsleben kompliziert.

Das Madonna-Konzert war drucklos, eventlos, harmlos.
Für die Karte auf der 140 € steht, habe ich gegen 18:30 Uhr 50 € bezahlt. Bei der Menge an Kartenverkäufern, die auch um kurz vor acht noch mit Unmengen von Karten herumgewedelt haben, hätte man um kurz vor neun sicher noch Karten für 20 € bekommen.

Im Stadion sind die Eingänge beschissen ausgeschildert, anders kann man es wohl nicht sagen. Ob es bei einem Stadionkonzert überhaupt gute Plätze geben kann, außer den ersten 20-30 Reihen im Innenraum sei mal dahingestellt.
Da ganz links werde ich gleich Platz nehmen.
Aber 140 € für einen Platz zu verlangen, von dem aus man nicht mal wirklich auf die Bühne gucken kann, ist schon dreist.
[Vielleicht ist es noch dreister bei so einem Stadiokonzert so eine Schuhkartonbühne aufzubauen.]
Wahrscheinlich war es aber auf der Hälfte der Plätze nicht viel besser. Auf der anderen Hälfte der Plätze sitzt man dann soweit weg, dass man die Originalmadonna auch nicht mehr wirklich sehen kann. Schließlich gab es nur wenige Sitzplätze, die näher an der Bühne sind. Im Grunde sieht man also überall gleich scheiße.
Von meinem Platz aus habe ich einen 140 €-Blick auf die Bühne...
Immerhin spielte sich ja vieles außerhalb des Schuhkartons ab, sodass man dem Däumling, der wahrscheinlich Madonna war, sehr oft sehen konnte. Und die Videoleinwand konnte ich ja auch gut sehen.
Dass die Stimmung überbrodelte, kann ich auch nicht behaupten. Höchstens rund um den harten Kern um die Bühne. Zwei Stunden Konzert ohne Zugabe zu geben, erscheint mir auch etwas merkwürdig. Außer den aktuellen Singles ist das neue Album ohnehin langweilig, auch live. Nach einer Stunde wurden dann vermehrt auch ältere Hits gespielt - mal abgesehen von Like a Virgin, das schon als eines der ersten Lieder gespielt wurde - : Lucky Star, Ray of Light, Music, Subsitute for Love. Allerdings alles in neuem langweiligen House-Gewand. Das braucht niemand.
Wenn es dunkel wird, ... ist es gleich vorbei.
Das Kapitel Stadion-Konzerte wäre damit für mich erledigt.

Höhepunkt des Abends:
Am Ausgang hält mir ein ffn-Reporter sein Mikro unter die Nase.Hallo! Ich bin von ffn. Darf ich dich fragen, wie es dir gefallen hat?
Mäßig. Harmlos, eventlos.
Trotz der Nagelung ans Kreuz?
Wen interessiert das denn?
Ok, hast du die Karte geschenkt bekommen?
Nee, die habe ich auf dem Schwarzmarkt gekauft, alles andere wäre eh zu teuer gewesen.
[geschockt] Öh, dir ist schon klar, dass das hier ffn ist?!
Ja und!?
[Pause] Naja, das wird eh geschnitten. Vielen Dank.
Idiot.

Stell dir kurz vor, es ist ca. 2001 und möchtest eine Konzertekarte für Madonna kaufen.
Stell dir weiterhin vor, dir wird ein normaler Sitzplatz zwischen Tausenden von Menschen in einem riesigen Stadion angeboten. Und der Preis für die Karte liegt bei zwischen 220 DM und fast 400 DM.

Wie verrückt musste man 2001 sein, um für zwei Stunden Massenunterhaltung 400 DM zu bezahlen?


Wie gut, dass Modonna im Jahr 2006 nur 110 bzw. 190 € für ihr morgiges Konzert verlangt.


[aus der Reihe: Krankhafte Veränderungen der Gesellschaft erkennt man am besten im Vergleich zur Vergangenheit. ]

16:10 Uhr
Ungebremst und mit beachtlicher Geschwindigkeit frontal in einen anderen Radfahrer reingefahren. Nach dem Zusammenstoß über ihn hinweg geflogen und nach einigen Metern auf dem Asphalt aufgeschlagen.
Stürz vorkommen unbeschadet überstanden, nicht mal ein Loch in den Klamotten.
Zusammenstoß hat linke Hand und Vorderrad demoliert.
9-kg-Rad nach Hause getragen.

16:45 Uhr
Mein Lieblingsorthopäde hat schon Feierabend und verweist mich an die Notaufname.

17:00 Uhr
Vorderrad bei Laufrad abgegeben.

17:15 Uhr
Krankenhaus Siloha. Die Dame am Empfang schickt mich um die Ecke in die Notaufnahme.
Klingeln. Warten.
Dem Pfleger erzählen was passiert ist und Personalien mitteilen. Am Tresen warten.
Die Wir streiken!-Informationen be- und dem Personal bei der Regelung der Nahrungsversorgung zugucken. Warten.
Ich bin der einzige Patient!
Der Frau hinter dem Tresen erzählen, was der Pfleger unleserlich von meinem Perso abgeschriben hat. Auf die Frage Was wollen Sie eigentlich, Sie sehen so gesund aus!noch mal erzählen, was passiert ist, und zusehen, wie sie erst die Berufsgenossenschaftsfragebogen rausholt und dann erleichtert wieder weglegt, weil die für mich doch nicht zutreffen. Warten.
In einen Behandlungsraum geschickt werden. Warten.
Kratzer am Zeigefinger desinfiziert und einen Eisbeutel gegen die Schwellung bekommen. Warten.
Zwischenzeitlich wird die Pizza angeliefert.
Arzt erscheint. Guckt. Das lassen wir mal den Nachwuchskollegen machen. Der kommt gleich. Warten.
Dem Nachwuchsarzt noch mal erzählen, was passiert ist. Während er zielsicher überall dahin drückt, wo es weh tut, guckt er in mein schmerzverzerrtes Gesicht. Schön kühlen bitte. Das rötgen wir mal. Kommen Sie mal mit zum Tresen. Zum Tresen gehen und warten.
In der Rötgenabteilung am Ende des Ganges, geht keiner ans Telefon. Gehen Sie schon mal da runter, Sie werden dann reingerufen. zur Rötgenabteilung gehen und warten.
2 x rötgen. Sie sind ja noch jung, da rötgen wir lieber mal nicht so oft. Warten.
Nach fast 15 min: Die Maschine hat das letzte Bild gefressen, ich versuche es rauszufummeln. Warten.
Nach weiteren 15 min: Nichts zu machen, ich habe schon in den Chemikalien rumgefingert. Es ist weg. Das zweite müssen wir noch mal machen. Noch mal - warten.
Ich zeige es mal dem Arzt. Warten.
Ok. Sie können wieder nach vorne gehen. Nach vorne zum Tresen gehen und warten.
Wieder in einen Behandlungsraum geschickt werden. Warten.
In einen anderen Behandlungsraum geschickt werden, weil mittlerweilse ein weiterer Patient eingetrofen ist. Einer älteren Frau muss ein Ring vom angeschwollenen Finger geschnippelt werden. Warten.
Die Wanduhr scheint von einem Dieselmotor angetrieben zu werden, denn sie macht einen Höllenlärm. Ansonsten ist es still. Es handelt sich um das Modell Bahnhofsuhr, deren Sekundenzeiger auf der Zwölf eine Sekunde verweilt (Kraft sammelt) und sich dann mit markerschütterndem Rumms mit samt dem Minutenzeiger fortzubewegen. Ich habe genug Zeit dem Schauspiel öft beizuwohnen und mich im Raum in Ruhe umzusehen, während ich warte.
Arzt Nr. 1 kommt und bringt einen Umschlag. Nichts gebrochen, nur gequetscht. Sie bekommen einen Verband und was gegen die Schmerzen. Ich warte auf den Verband.
Eine weiter Schwester kommt, zickelt mir einen lustigen Verband um Zeige- Mittel- und Ringfinger. Zum Abschluß soll ich noch drei Kreuze unter das PVS-Formular machen, ich kann aber überraschenderweise mit rechts genauso unleserlich unterschreiben wie mit links. Dann darf ich gehen.

19:00 Uhr
Es beginnt zu regnen, ich habe keine Schirm und muss der Bahn noch hinterher laufen, damit ich nicht im Regen auf die nächste Bahn warten muss.

asiaspam

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