goddamn this noise inside my head
Woher auch!

 
Wenn man es sich von Beginn an schwer machen will, geht man am besten wie folgt vor:

Situation: Ich begegne A zum erstem mal. Er ist ihr bester Freund, wohnt aber in Erfurt. Sie hat im wohl schon einiges über mich erzählt.
Sie: Das ist A, das ist eMBe.
Er: Hallo eMBe!
Ich: Hallo A
Händeschütteln, lächeln, kein Problem.
Dann wird mir eine Umarmung aufgenötig. Das muß ja irgendwie nicht sein, denke ich.

Er: Schon viel von dir gehört.
Ich: Aha.
Er: Ja, schön dich mal kennenzulernen.
Er muß sich noch um andere Leute kümmern und geht erst mal.

Später. Ich werde kumpelhaft angestupst und er beginnt ein Gespräch über die äußeren Umstände der Beziehung zwischen ihr und mir.
Er: Eigentlich eine gute Entfernung zwischen euch, wenn man kein Beziehungsty ist.
Das geht mir ja doch ein wenig weit und ich gehe auf Abstand.
Ich: Naja, eine halbe Stunde weiniger wäre noch besser.
Er: [lacht] Ja, vielleicht.
Break.

Im Laufe des Abend ist er wieder da. Unvermittelt:
Er: Herzlichen Glückwunsch! Finde ich toll!
Ich: Was?
Er: Das mit euch.
Ich: Aha!?
Er: Du scheinst doch ein cooler, lockerer Typ zu sein.
Ich: Ja, ich kann mich gut verstellen.
Er: [kleine Pause] Du passt zu ihr. Ich habe schon zu ihr über andere Typen gesagt, dass die naja sind Dazu setzt er einen dämlich, abwerten Gesichtsaudruck auf Aber du..! und nickt.

Das war mit dann doch etwas zu dick. Da kennt er mich keine 5 Minuten und hat sich kaum 3 Sätze mit mir unterhalten und schon bin ich umfassend charakterisiert. Immer mit der Ruhe bitte! Keine Eile. Jedenfalls habe ich mir jetzt auch eine Meinung über ihn gebildet...

Und überhaupt, wer ist kein Beziehungstyp? Er, sie oder ich? Offensichtlich ist diese Frage aber mittlerweile bereits völlig irrelevant geworden.

Muß ich auch der beste Freund des besten Freundes meiner Freundin sein, nur weil sich die zwie blendend verstehen? Nö!

Klar, jeder hat ein Problem damit, wenn ein sehr wichtiger Mensch aus seinem Leben verschwindet. Bei mr kommt aber noch dazu, dass ich nur sehr wenigen Menschen wirklich meine Aufmerksamkeit schenken kann. Alle anderen sind mir mehr oder minder egal.
Diese Konzentration auf Wenige führt zu Problemen. Ich überfordere die Personen damit manchmal. Obwohl man am esten gar keine Erwartungen hat (niemals), habe ich natürlich doch welche. Und die werden nicht erfüllt. Wahrscheinlich wissen die meisten gar nichts von diesen Erwartungen.
Auf der anderen Seite belastet mich der Verlust des Kontakts zu einer dieser Personen stärker. Die Gefahr der Einsamkeit wächst.

Aber kann nichts dagegen tun. Kontakte zu knüpfen fällt mir nicht leicht. Mein Interesse an Anderen ist größtenteils gering.
Natürlich habe ich Mitgefühl mit dem Schicksal Anderer. Sowas lässt mich nicht kalt. Aber ich baue eine Mauer um mich herum, um mich selbst vor dem Draußen zu schützen. Vor der feindlichen Umwelt, die schon so oft auf mich gezielt und getroffen hat. Die Steine, die mir an den Kopf geflogen sind, habe ich aufgetürmt. Nun kann ich mich dahinter verstecken.

Zweieinhalb Monate war ich weich. Jetzt bin ich wieder hart.
Schilde hoch!

wird der Weltuntergang gewesen sein, behauptet der Terminator. Leider falsch. Schon komisch diese Prophezeiungen in die Jahre gekommener Science Fiction-Filme.

Werde ich das Loch, in das ich zu fallen fürchte, diesmal vielleicht rechtzeitig erkennen und überspringen können?
Wie könnte man das anstellen?

Und wie soll ich es diesmal kompensieren? Ich laufe doch jetzt schon.

Noch ist es nicht da. Etwas Unruhiges treibt mich um. Die negative Form der Schmetterlinge im Bauch. Deshalb bin ich auch noch hier auf dem Sofa und nicht im Bett. Aber ich habe es noch nicht ganz realisiert, was vorhin zwischen 21 und 22 Uhr hier auf dem ebendiesem Sofa geschehen ist. Ich will es noch nicht wahrhaben. Ich hoffe noch.

 
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