goddamn this noise inside my head
Woher auch!

 
Ich vergaß zu erwähnen, dass in Nürnberg die Client-Zugabe zum ersten mal nicht mit den üblichen Zugabe! We want more!-Rufen gefordert wurde, sondern im Chor der Refrain von Rock'n'Roll machine intoniert wurde:

rock & roll is all i want to do
rock & roll is all i want to do
rock & roll is all i want to do
rock & roll is all i want from you

und der Blick aus dem ICE-Fenster nach 20 m in einer grauen Suppe verebbt, dann ist Deutschland wie es ist, ohne Weitsicht und fad. Nur kurz vor Kassel liegt auf den Hügeln ein bißchen Schnee, das sind die koksenden Spitzen der Republik. Da kann man sich das rausgucken sparen.

1976+1, als alles begann.

Jetzt bin nach über 48 Stunden nun wieder drei zuhause und schon fühle ich mich unausgefüllt, leer und überflüssig. Das kann es doch echt nicht sein... Scheiße aber auch.

Ich gebe es zu, ich bin durch halb Deutschland gefahren und habe mir zwei Client-Konzerte angesehen. Bei den knapp zweihundert Euro Kosten, die das verursacht hat, wär der Eintrittspreis auch nicht mehr ins Gewicht gefallen, aber ich brauchte ja nicht...

Augsburg
Der Austragungsort Kantine hat auf der Web-Site eine brauchbare Wegbeschreibung. Das alte Kasernengelände zu finden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, ist nicht weiter schwierig. Leider ist das Kasernengelänge wie zu erwarten riesig und unerwartet dunkel und schlecht beschildert. Nach einigem Herumirren - die zwei mäßig deutschsprechenden jungen Damen, die nach eigenem Bekunden auch zur Kantine wollten, kannten den Weg entgegen den Beteuerungen ihrerseits auch nicht besser und so war ich zwei Minuten vor ihnen da - stand ich vor der Kantine, an der nicht Kantine dransteht, aber Kantine drin ist. Das wurde mir am Eingang bestätigt.
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In dem netten kleinen Club waren am Ende wohl so 150 - 200 Leute. Ich kannte keine Sau, außer dem Mädel aus Köln aus Nürnberg, das auch schon in Köln war, das am Anfang jeden Abend sagt, sie wolle nicht so viel trinken und am Ende kaum noch stehen kann, dafür aber für I am X fast überall hinfährt.
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Der Client-Auftritt ist routiniert. Am Anfang sind beide Damen sichtlich nervös, aber das gibt sich. Das Publikum ist angenehm, die Stimmung entspannt. Overdrive performen Client zum ersten mal live. Die Umsetzung erreicht nicht ganz 100 % wegen der Nervosität, aber bestimmt 95. Ansonsten wohl das bekannte Set. Sowas merke ich mir nicht.
Nachher wieder Plausch mit den Damen und anderen Fans und die Frage von Kate, ob ich den am nächsten Tag auch wieder da sein werde. Wie konnte ich da noch zweifeln. Während I am x spielen, fahre ich mit der Straßenbahn zurück, suche ein Internet-Cafe und suche noch schnell ein Hotel in Nürnberg und eine Wegbeschreibung zur Rakete. Mehr als die Adresse ist aber nicht rauszubekommen.
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Nürnberg
Nach entsetzlich beschissenem Schlaf - muß an der Stadt liegen - stehe ich wie gerädert auf und mache mich auf den Weg nach Nürnberg. Hier gibt es nichts mehr zu erledigen...
Mit dem Regionalexpress in die Lebkuchen- und Christkindlmarkt-Stadt. Da ich das Hotel und die Lokation finden muß, kaufe ich erst mal einen Stadtplan und laufe dann eine halbe Ewigkeit ins Hotel, dass meine HRS-Reservierung nicht bekommen, aber trotzdem ein Zimmer für mich hat. Das ÖPNV-Tagesticket ist günstig und ich erkunde den Weg zur Lokation, das mit zwei mal Umsteigen und ca. 30 min. gut klappt.
Als kleinen Service veröffentliche ich hier mal meine Wegbeschreibung, was die Rakete selbst wohl nicht fertig bringt:
Mit der U1 ab Hbf Richtung Langwasser Süd
bis Frankenstr. dort
In die Buslinie 65 Richtung Dianastr. umsteigen
Vogelweiherstr. aussteigen
20m zurück gehen zur Vogelweiherstr.
Straßenseite wechseln, Richtung Pizzaimbiß
noch 100m

c_n3Es ist 17:00 Uhr und auf dem Plakat steht 20:00 Uhr. Ein Van fährt vor und Sarah, Kate und der Merchandisingmann steigen aus. Ich werde begrüßt und darauf hingewiesen, das ich zu früh sei. (Was ich ja weiß...) Client sollen im 21:30 Uhr spielen. Eine hilfreiche Information. Also fahre ich zurück und besuche den Christkindlmarkt, nachdem ich kurz in das Underground-Gothic-Wearhouse reinguckte und mich von der Auswahl beeindrucken und den Preisen erschrecken ließ.
Aufregend finde ich den Christkindlmarkt nun nicht unbedingt. Größer als alle, die ich vorher sah, aber auch nicht unbedingt schnuckeliger als z.B. der in Hameln (Weihnachtsmarkt eben...) Ich brauche ein paar Minuten um zu erkennen, was - abgesehen von dem hochpreisigen Qualitätswaren, die es hier gibt - anders ist. Es ist still! Nur das murmeln der glühweintrinkenden Leute, keine dämliche Weihnachtsmusik. Ich bin doch ein wenig erfreut. Aber mir ist kalt. Ich verweigere mich den einheimischen Lebkuchenspezialitäten (5 Stück 6 €) und kaufe bei Kamps einen Schokodonut!
Diesmal sind es nur knapp 120 Leute im sehr kleinen, aber gemütlichen Club im Keller. Ich erkenne einige Leute von gestern wieder und erfahre, dass sie aus München sind. Einer ist extra aus Kenia zurückgeflogen für das Konzert. Zwei andere sind mit ihren Freundinnen direkt aus Bratislava angereist (was allerdings auch nicht weiter viel weiter von Nürnberg / Augsburg entfernt ist als Hannover, aber eben Ausland).
Noch bevor Client die Bühne betreten, drängt sich ein Großteil des Publikums in 5 Reihen vor der Bühne, als würden von hinten Hunderte drücken. Dahinter war alles frei. Unglaublich.
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Die Fan-Fraktion ist heute so groß wie nie. Es wird lauthals mitgesungen und die Damen sind sichtlich gerührt. Sarah hält uns einige male das Mikro hin statt selbst zu singen. Das gab's noch nie. Wieder mal ist nach ca. 45 Minuten der offizielle Teil beendet und es folgt wenig später der persönlichere. Leider muß ich den letzten Bus erreichen und verabschiede mich um halb zwölf.
Damit endet meine Deutschland-Client-Tour nach vier Konzerten. Chemnitz ist mir dann doch zu weit. Client nicht, die fahren ja noch weiter nach Polen...

Der Plan ist mit 30 so fit zu sein, wie noch nie zuvor. Mal sehen, ob's klappt. Ich arbeite dran. Das ist aber eine andere Geschichte.
Wahrscheinlich kann man über diesen Film mehr sagen, aber er hat mir gefallen und das entscheidende Zitat lautet:

Kiffen erstickt die revolutionäre Energie der Jugend!
und das werde ich von nun an auf kleine Kärtchen zum Verteilen und auf ein T-Shirt* drucken. Revolution
action!



* aber ich trage doch seit Monaten fast nur noch Hemden...!?

 
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